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Geschichte

Portrait und Geschichte

Die Entstehung der Ortsgemeinden geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Schon damals wuchs das Bewusstsein, dass gemeinsames Handeln eher zu einem Ziel führen kann als Einzelaktionen. Es waren die bäuerlichen Hofleute, welche sich zusammenschlossen, um in Streitfällen gemeinschaftlich aufzutreten oder sich gar vertreten zu lassen. Letzteres trifft vor allem zu, wenn es galt, öffentliche Anliegen dem Landvogt vorzulegen. Vor allem die Übelstände auf den Allmenden, Alpen, Wegen und in den Waldungen gaben Anstoss zu gemeinsamen Vorkehrungen. Das Mehrheitsprinzip, eine Schöpfung der Reformation, hatte das seine zur Verstärkung des Gemeindegedankens beigetragen. Schon 1547 hatten die Quartner Ortsbürger Schutz und Nutzung der Wälder schriftlich festgehalten, bereits 1473 die Wegrechte geregelt und 1538 eine Weidordnung erlassen.
Der Name "Ortsgemeinde", wie wir ihn heute kennen, kommt erst nach 1800 auf. Vorher sprach man von "Kirchspiel", "Gnosamy" oder einfach von "Gmeind".

Die Ortsgemeinde Quarten umfasst das Gebiet von den Sitenstuden - Alp Schwendi - Murgbach - Gspon - Murgsee - Rottor (2489 m) zur höchstgelegenen Alp Chamm - Goggeien - Magerrain (2523 m ü.M.) - Erdisgulmen - Mütschüel - Breitmantel - Munz - Gulmen - Hienenboden - Unterbäch - Oberleh - Mühle Unterterzen - Fratten - See.

Die Ortsgemeinde erfüllt mit ihren Mitteln gemeinnützige, kulturelle und andere Aufgaben im öffentlichen Interesse. Ihre Leistungen kommen der Allgemeinheit zugute.

Im weitern betreibt sie ein Elektrizitätswerk mit einer Elektro- Installationsabteilung sowie einer Wasserversorgung, die als unselbständige öffentlich-rechtliche Unternehmen geführt werden.
Zur Zeit leben 364 Quartner Ortsbürgerinnen und Bürger, davon 306 stimmberechtigt, innerhalb der Politischen Gemeinde Quarten.

Die Ortsgemeinde Quarten verpachtet Ortsgemeindeboden an Selbstbewirtschafter. Zur Zeit werden ca. 112'000 m2 Wiesland verpachtet. Bauland stellt die Ortsgemeinde Quarten im Grüebli zur Verfügung.

Folgende Alpen sind im Besitz der Ortsgemeinde Quarten:

Schwendi (16 Stösse), Mornen, Seebeli, Erdis, Chartalp, Geisslaui, Chartegg (77 Stösse), Nüchen, Murgsee (53 Stösse), Tobelwald, Munz, Mütschüel, Hienenboden,Rüedisboden (56 Stösse). Auf der Galtviehalp Bachlaui, Guflen, Chamm werden 45 Stösse gesömmert und auf Bütz weiden jährlich 28 Stösse Schafe und Ziegen. Die älteste Alpordnung für Quarten datiert aus dem Jahre 1532.

Zur Bewältigung der Forstarbeiten steht eine Werkgruppe zur Verfügung. Die bestockte Waldfläche der Ortsgemeinde beträgt 917 ha mit einem Hiebsatz von 2500 m3. Die Werkgruppe ist auch für den Unterhalt der ortsgemeindeeigenen Strassen und Wege in den Wäldern und Alpen zuständig.

Die Ortsgemeinde Quarten besitzt ein Ortsgemeindehaus, weitere verschiedene Gebäulichkeiten, den Werkhof in Quarten, die Kornmühle, das Wohn- und Geschäftshaus Boden in Unterterzen, STWEG Grüebli sowie verschiedene Alpgebäude. Ihr gehört in Quarten auch eine kleine Sägerei, wo durchschnittlich 380 m3 Holz pro Jahr verarbeitet werden.

Seit 1904 betreibt die Ortsgemeinde Quarten ein Elektrizitätswerk. Der grösste Teil der Energie wird vom EW Murg eingekauft. Das EW Quarten versorgt die Ortschaften Quarten, Unterterzen, Oberterzen, Mols und Teile des Flumserberges mit Strom. Es führt zudem eine Elektroinstallationsabteilung.

Die Ortsgemeinde Quarten liefert über ihre eigene Wasserversorgung Wasser für das Dorf Quarten und das Gebiet Lehrüti in Unterterzen. Dank einem Zweckverband Quarten/ Murg wird das Wasser von den Chrümmelbächen im Murgtal nach Murg und Quarten geliefert.